Ach, würde es doch immer wieder geschehen

Mitten in Allem,
in herrlicher Erinnerung umringt,
aus falscher Versprechung,
es so erbärmlich stinkt,
zerfließt, in würdeloser Ausdünstung,
ein verwesendes Nichts.

das so schön riecht,
aus sich heraus
wie schwebendes Mondscheinlicht
so ergreifend,
so berührend,
wie niemals es zuvor erspürt

fange ein, den Wohlgeruch
im vergoldeten Glas,
und schenke es einem kleinem Mädchen,
die sich vor Rührung
die Tränen verwischt,
und mit ihrem plötzlichem, strahlendem Lächeln,
die Welt verzückt.


Das Böse unter dem Himmel


Und sie schrien,
und schrien,
und schrien,
im heillosen Durcheinander stolpernd
und seufzend wie Tiere, wie Wilde
unmoralisch wartend auf ein Wunder.
Helme aus einstürzenden Gedanken
ohne Vertrauen
nichts Gutes wird mehr geschehen.

Und sie schrien,
und schrien,
und schrien,
es hallt wie Samen neu erblüht,
und wollten nicht mehr sie selbst sein.
Es bereitet Glut mit zerfetzendem Blick
soviel Vergnügen, sie leiden zu sehen
das Böse unter dem Himmel zieht vieles hinter sich her,
verwundet die Wünsche,
erfreuen sich wenn die Sonne wie Gold
und der Lichterglanz auf dem Meer wird ganz leise,
kaum zu hören, bis nichts mehr vorhanden
bis alles ganz leer; und der Wind rauscht wie nie.


Die Zweige schweigen im Fall

Gefühlsisoliert, im viel zu engem Kleidchen
erstickt es,
abstoßend, in Ihrer Abartigkeit
wie Blätter durch dreckige Lüfte fegen
verwischt sich schnell, Gesehenes und Erfühltes.

Das nicht in Liebeschönheit betrachtet,
sich die Sehnsucht verklärt, den Blick in Ihrer Weite
mit schnöden Geizbefall behaftet,
fliegt vorbei und nicht gesehen
gar, die Zweige schweigen im Fall.

Verstorben und zurückgekehrt
wie, der Baum ist in seiner Ruhe selbst
halb verfallen im Gedanken
übersehe, das Traurige und Vergessene
unverdaulich, so schön im Erbrechen
erschließt, es nicht.

wie eingehüllt in einer Wolke
so lieblich
so zerbrechlich
so zart
Verspotte dich selber
mit einem Schuss in die Organe.
Nur die Tiere stehen stumm nebeneinander.


Im geschlossenen Dunklen
Am frühen Morgen,
und es wird so düster
als wäre der Tag schon durchlebt
und so trügerisch weit der Horizont
wie das Auge nicht schärfer empfindet,
sich unmittelbar jedes Bedürfnis verklärt.

wie ein Schatten,
sich nur im Dunklen,
von einen wegbewegt,
verliert sich
wie nie gesehen,

sind nur,
weiße Tulpen ohne Licht ganz schwarz,
und riechen so ängstlich,
als wären sie nie schön gewesen
und tragen ihre Bilder so wunderbar vor sich her,
dass hässliche Gedanken verwelken
und in ihrer aus Fäulnis gewachsener Lebenswille,
sich nicht zum Stillstand verträumt.

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